Allgemeine Hinweise zur Disulfiram-TherapieMit dem Medikament Disulfiram ist uns ein Wirkstoff in die Hand gegeben, welcher für die Behandlung chronischer Infektionen mit scheinbar bisher ungeahnten Erfolgsaussichten verbunden ist.Das unter dem Namen „Antabus“ oder „Esperal“ seit vielen Jahren als Mittel zur Abstinenz bei Alkoholmissbrauch genutzte Medikament ist ein Enzym-hemmer und hat antiparasitäre, antibakterielle und antivirale Aspekte. Es soll auch bei Krebs erfolgreich wirken. Es ist kein Antibiotikum, sondern ein Sulfid. Der genaue Wirkmechanismus bei Borreliose ist noch weitestgehend unerforscht.Ärzte der internationalen ILADS Organisation (Dr. Kinderlehrer, Dr. Liegner) haben Disulfiram 2017 als erste angewandt. Sie berichten über langjährig erkrankte Patienten, bei denen eine hochdosierte Langzeitantibiose erfolglos geblieben war. Diese wurden mit einer 4 – 6-monatigen Disulfiram Behandlung langanhaltend beschwerdefrei.Ich behandle meine Patienten seit 2019 mit Disulfiram. Inzwischen verfüge auch ich über umfangreiche Erfahrungen beim Einsatz dieses Wirkstoffes. Disulfiram bietet für die Patienten viele Vorteile:•Es ist relativ gut verträglich.•Die Dosierung kann je nach Verträglichkeit individuell angepasst werden. Das ist mit Antibiotika nicht möglich. Niedrige Dosierungen würden zu Resistenzen führen.•Disulfiram beeinträchtigt die Darmflora nicht oder nur sehr gering.•Die Therapie mit Disulfiram führt in der Regel zu langanhaltenden Erfolgen. Rezidive sind seltener als nach einer Antibiotikatherapie, weil das Disulfiram die Biofilme, in denen Bakterien überleben, vollständig zerstört •Es muss höchstens eine Tablette täglich eingenommen werden. Anti-biotikatherapien dagegen sind Kombinationstherapien mit täglich 6 - 10 Tabletten.•Das Medikament ist sehr preiswert.Natürlich bietet diese Therapie nicht nur Vorteile. Eine nicht unbegründete Befürchtung sind neurologische und psychische Symptome. Wie auch bei der Antibiotikatherapie fallen Neurotoxine an und es entstehen Herxheimer- Reaktionen, die sehr heftig sein können. Die Folge sind Depressionen, Angstzustände, Polyneuropathie, Fatiquesyndrom und in Einzelfällen sogar Suizidgefahr.Wenn die Dosis nicht zu hoch gewählt wird, die Therapie mit Pausen